Mit meiner Entscheidung auf AIDA zu arbeiten, habe ich etwas neues ausprobieren wollen, doch wird es ein AIDAsehen geben?
Am 28. November bin ich nach etwas mehr als 3 Monaten wieder gesund und munter in Dresden gelandet. Meinen Vertrag von etwas mehr als 5 Monaten habe ich nicht bis zum Schluss gefahren. Dies hatte mehrere Gründe, teilweise interne, aber auch persönliche Gründe. Teilweise bin ich froh darüber eher gegangen sein zu dürfen, teilweise aber auch nicht.
Die Arbeit an Board ist auf jeden Fall anders als an Land. Das komplette Leben an Bord ist anders. Du bist immer im „Einsatz“ – immer verfügbar für deinen Gast bzw. deine Gäste. In meinem Bereich – der Fotografie welcher auch in den Bereich der OBR (On Board Revenue) gehört geht es darum zu verkaufen, egal was passiert, egal was kommt. Ziel ist es dein Budget zu erfüllen. Leider und das ist natürlich eine persönliche Einstellung bin ich anderes erzogen wurden und sehe dies daher auch anders. Natürlich muss man mit seiner angebotenen Dienstleistung Geld verdienen, das ist an Land nicht anders, aber und das ist in meinen Augen sehr wichtig muss ich flexibel sein. Der Gast ist König und der hat das Geld. Also muss ich Ihn auch immer bestmöglich zufrieden stellen, dies war in meinen Augen leider so nicht immer möglich, da das „System“ welches an Bord verfolgt wird dies nicht zugelassen hat. Aber das ist eine persönliche Ansicht. Auch einen bestimmten Count zu erfüllen, also eine bestimme Anzahl an Bildern liefern zu müssen ist in meinen Augen sehr altmodisch, denn es läuft dabei eher auf Quantität statt auf Qualität hinaus. Und lieber liefere ich doch meinem Kunden 2 Bilder weniger, diese aber in einer hohen Qualität und überzeuge Ihn damit. Was bringt denn meinem Kunden viele Bilder zu haben, wenn dabei die Qualität nicht stimmt. Denn ist mein Kunde einmal unzufrieden, ist er schwer umzustimmen und erneut von einem Produkt zu überzeugen. Hier könnte ich nun viele verschiedene Punkte aufführen, welche mir bei meiner Arbeit an Bord aufgefallen sind, aber dies würde in meinen Augen niemanden etwas nützen.
Das Leben an Bord war für mich Anfangs wirklich schwierig, nicht weil es jeden Tag galt zu arbeiten – nein eher die Zeitspanne und die Anforderungen für einen Erstfahrer sind sehr hoch gesteckt. Eine „direkte“ Einführung oder einen „persönlichen Buddy“ wie AIDA es gern bewirbt gab es in meinen Augen nicht. So habe ich mich auf das wesentliche konzentriert und versucht mein bestes zu geben, was mit der Zeit auch immer häufiger von den Gästen angenommen und für positiv bewertet wurden ist. Auch hat sich mein Wortschatz in der englischen Sprache deutlich erweitert und mir viel die Kommunikation mit jeder weiteren Woche an Board leichter. Aber auch dies wurde von OBR, HR und meiner Managerin anders gesehen. Am Ende konnte ich mir sprichwörtlich den Arsch aufreißen, aber geachtet wurde es nicht. Nein man wurde sogar regelrecht verbrannt und runtergebuttert. Aber das soll wahrscheinlich so sein. Das ist auch einer der größten Kritikpunkte welche ich für mich mit von Bord genommen habe. Am Ende muss jeder für Sich die Erfahrungen mit diesem „System“ machen und entscheiden ob es etwas für Ihn ist oder nicht. Für mich persönlich steht fest, das Leben an Bord kann toll sein, aber der Bereich „Fotografie“ ist für mich an Bord nicht der richtige. Daher sage ich auch es wird in dieser Form für mich persönlich kein AIDAsehen geben. Trotzdem halte ich meine Zeit an Bord in guten Erinnerungen, da ich viele nette Menschen Kennenlernen durfte welche ich unter anderem zu Silvester in Köln oder im neuen Jahr in Berlin wiedersehen werde. Darauf freue ich mich am allermeisten. Wie es mit dieser Seite in Zukunft weiter gehen wird ist aktuell noch offen, ich habe ein paar Ideen, aber zu diesen möchte und werde ich mich zu einem späteren Zeitpunkt äußern.